In diesem Podcast-Interview spricht Julia mit Vanessa, die Skulpturen für Sternenmütter und -väter kreiert. Vanessa erzählt von ihrer eigenen Erfahrung als Sterneneltern und der Gründung ihres Unternehmens ‚Gefühl im Bauch‚.
Sie thematisiert die Herausforderungen und Tabus rund um den Verlust eines Kindes und die Bedeutung von Erinnerungen. Vanessa erklärt, wie sie durch ihre Kunst den Eltern hilft, ihre Trauer zu verarbeiten und eine greifbare Erinnerung an ihre Kinder zu schaffen. Das Gespräch beleuchtet auch die gesellschaftlichen Hürden im Umgang mit Trauer und die Wichtigkeit des Austauschs über solche Themen. In diesem Gespräch teilen Vanessa und Julia ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Verlust von Sternenkindern und der Trauerbewältigung.
Sie diskutieren die Bedeutung von Namen für die verstorbenen Kinder, den Umgang mit Trauer und die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Zudem beleuchten sie das Konzept des posttraumatischen Wachstums und die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Unterstützung für Sterneneltern. Das Gespräch ermutigt dazu, die eigenen Gefühle zu akzeptieren und offen über den Verlust zu sprechen.
Takeaways
- Vanessa hat ein Unternehmen gegründet, um Sternenkindern eine Erinnerung zu geben.
- Der Verlust eines Kindes ist ein Tabuthema in der Gesellschaft.
- Es ist wichtig, über Trauer und Verlust zu sprechen.
- Skulpturen können eine greifbare Erinnerung an Sternenkinder schaffen.
- Jede Frau hat ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Umgang mit Trauer.
- Der Austausch mit anderen Sterneneltern ist heilsam.
- Gesellschaftliche Normen erschweren oft den offenen Umgang mit Trauer.
- Die kreative Arbeit von Vanessa hilft Eltern, ihre Emotionen zu verarbeiten.
- Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, mit Trauer umzugehen.
- Offenheit im Gespräch kann helfen, das Tabu zu brechen. Die Entscheidung, Namen für Sternenkinder zu wählen, ist sehr persönlich.
- Trauer ist individuell und kann nicht gemessen werden.
- Es ist wichtig, den eigenen Schmerz zu akzeptieren und zu fühlen.
- Posttraumatisches Wachstum kann aus schwierigen Erfahrungen entstehen.
- Gemeinschaft und Unterstützung sind entscheidend für die Heilung.
- Es ist okay, in verschiedenen Phasen der Trauer unterschiedlich zu fühlen.
- Das Leben ist nicht planbar und kann unerwartete Wendungen nehmen.
- Es ist wichtig, über den Verlust zu sprechen und sich nicht allein zu fühlen.
- Jeder Mensch hat unterschiedliche Wege, mit Trauer umzugehen.
- Es gibt viele Möglichkeiten, Erinnerungen an Sternenkinder zu bewahren
Transkript
Julia Gohlke (00:03)
Hallo und herzlich willkommen zum Liebe Sternenmama Podcast. Heute habe ich ein wunderschönes Interview für euch mit der lieben Vanessa von Gefühl im Bauch. Und Vanessa macht Skulpturen und zwar unter anderem speziell für Sternenmamas bzw. Sterneneltern Und sie wird heute in dem Interview von ihrem Herzensprojekt erzählen und wie sie dazu gekommen ist. Und es war ein so schönes Gespräch. Wir haben auch noch über so viele schöne andere Themen gesprochen, darüber, dass es okay ist, okay zu sein, genauso wie es okay ist, nicht okay zu sein. Und ich freue mich darauf, endlich mal wieder ein Interview mit euch zu teilen und wünsche euch viel Spaß beim Hören oder Sehen.
Julia (00:51)
Herzlich willkommen Vanessa, so schön, dass du hier bist. Ich freue mich dich heute kennenzulernen und dich hier im Podcast zu haben. wie so häufig im Interview habe ich eine Einstiegsfrage. Wer bist du? Was machst du? Was bringt dich hierher? Stell dich doch gerne mal vor.
Vanessa (01:11)
Sehr gerne. Erst mal ein schönes Hallo, ein herzlich willkommen. Danke Ich freue mich heute sehr, hier zu sein. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich gestehe, das ist mein erster Podcast, weil, ja, wer bin ich, was mache ich und was ist das Besondere? Was bringe ich heute mit. Ja, mein Name ist Vanessa. Ich komme hier aus dem schön Rhein-Sieg-Kreis. Für diejenigen, die es nicht kennen, liegt ganz grob zwischen Bonn und Köln. Also ein kleines Dörfchen im Vergleich zu Berlin, Julia, wie bei dir.
Und was bringt mich hin? Mein Herzensthema Gefühl im Bauch. habe dieses Jahr ein Unternehmen gegründet mit dem Namen Gefühl im Bauch und möchte dazu erstmal eine kleine Geschichte erzählen und euch so ein bisschen vor allem auch dich Julia mitnehmen. Was verbirgt sich dahinter? Ja, ich habe mich absichtlich auch an dich gewendet, weil ich eine Mutter von drei Kindern bin. Eins halte ich an meiner Hand, wie man so schön sagt. Zwei habe ich in meinem Herzen und
Ja, jede Sternenmutter weiß, glaube ich, dass allein darüber zu sprechen, das ist schon ziemlich schwer in der Öffentlichkeit, weil das einfach in der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist. Und habe aber in meiner Erfahrung gemerkt, oder aus meiner Erfahrung her gemerkt, Mensch, da muss man was machen. Also als ich vor ein paar Jahren meine Kinder verloren habe, habe ich erst mal gedacht, Mensch, das gibt es doch wohl nicht. Man hört immer diese
Ja, schöne 12. Schwangerschaftswoche, wenn bis dahin alles gut ist, passiert nichts mehr, happy Schwangerschaft und man hört immer diese ganzen positiven Punkte. Und von den, ich will mal, negativen Aspekten oder diesen Risiken und die ganzen Themen, die auch vorher vielleicht sind, also sprich unerfüllter Kinderwunsch und Co, davon hört man kaum was. Und ja, für mich kam eben damals das Thema so überraschend, dass es auf einmal hieß Mensch. Jetzt ist da eben die Geschichte passiert.
Julia (02:38)
Ja.
Vanessa (02:57)
Du bist jetzt auch Mama gleichzeitig, gleichzeitig aber irgendwo auch nicht. Ich will das immer so bisschen raussprechen, weil ich der Meinung bin, Sterneltern sind auch Eltern, wie man immer so klischeehaft sagt. Aber das ist eben so ein Punkt, das ist irgendwie in der Gesellschaft nicht angekommen. Das fängt ja auch überall schon an bei der Frage, wie viele Kinder hast du? Gerade wo ich noch kein Kind an der Hand hatte, war es für mich immer sehr schwer zu sagen, ja, eigentlich habe ich keins, aber irgendwie auch schon. Und ich finde, da gibt es so viele Grauzonen irgendwo dazwischen. Und als ich dann angefangen habe, darüber zu sprechen, in der Familie, klar, anfangs bei den Vertrauenspersonen, habe ich dann erst mal gemerkt, wie das überall so aufbloppte, wie so kleine Pilzchen überall. Jeder hat schon mal was davon mitbekommen und für mich kam dann die Frage auf, warum spricht keiner darüber? Warum ist das so ein Tabuthema? Und warum tun sich die Menschen so schwer, darüber zu sprechen? Weil mir geht immer im Kopf vor, egal ob es ja Eltern sind, Großeltern, also ich hoffe, dass wir alle noch uns lieben und die Ohren, die Ohren klingt so negativ, sorry, ich hab ein…
Julia (03:53)
Haha.
Vanessa (03:53)
lockeren Sprachgebrauch, aber dass wir alle unsere lockenden Menschen uns herum haben, unsere lieben und hoffentlich lange. Aber da sprechen wir locker und flockig drüber. Wenn es aber darum geht, unsere Kinder, was ja eben so wichtig irgendwo ist, da ist auf einmal, ja, wie gehe ich damit Kann ich was Falsches sagen? Und ich finde gerade nichts zu sagen, das ist eher das Erdrückende und Schwierige daran. Und was mir damals aufploppte, zurückzukommen, was mache ich? Ich bin damals ins Krankenhaus gekommen und habe festgestellt, ich spreche schneller über die Beerdigung als über die Geburt. Nach der Geburt wurde ich dann gefragt, Mensch Vanessa, möchtest du als Erinnerung noch Fotos von deinen Sternkindern haben? Und erstmal habe ich das ehrlich gesagt verneint, weil es für mich erstmal, ja, ich war völlig überfordert von den ganzen Trauer, von den ganzen Emotionen, die da waren, wollte nach vorne gucken, optimistisch und irgendwie ja wieder Lebensmut finden, dass er in dem Moment auch alles sehr schwer war, das alles einzuordnen, weil es innerhalb von Tagen gefühlt passiert ist, wenn ich Stunden teilweise. Ja, hab dann aber später doch mich, Gott sei nach der Geburt noch umentschieden gesagt, doch ich möchte ein paar Fotos von meinen Kindern haben. Von paar Fotos kennen wir wahrscheinlich alle der Sterneeltern. Das ist wahrscheinlich nicht von 50 Fotos aufwärts wie bei einer Hochzeit oder dergleichen, sondern ich spreche im Durchschnitts habe ich das mal erfragt zwischen zwei bis fünf Fotos und das ist schon oftmals schon gut.
Weil ich sehr erschreckend finde. Ich in meiner Trauerbegleitung habe ich irgendwann gemerkt, ich… Ja, diese Fotos sind so wichtig für mich. Ich brauche etwas beim Trauern, etwas, ich in der Hand halten kann. So wie ich meine Liebenden umarme, möchte ich eigentlich auch meine Kinder umarmen können und sagen können, dass ich sie vermisse, dass ich sie lieb habe und was halt alles dazu gehört. Und jetzt sind wir bei dem, was mache ich. Ich habe leider in dem Sinne nur ein Beispiel heute dabei zum Thema Schwangerschaft, weil ich… mache das Ganze greifbar. Ich habe mal ein Beispiel mitgebracht, ich weiß nicht, ob du es siehst, Julia. Das ist eine Skulptur und das ist, was ich mache. Ich halte Schwangerschaften und das ist das Besondere an dem Thema Sternkinder ganz neu bei mir, fest. Das heißt, ich mache das Thema greifbar im Sinne von Basis oder auf Basis von Fotos. Das heißt beispielsweise, ob es das Füßchen ist, was ja ganz oft ist, dieser Fußabdruck, das ist oftmals vielleicht das was man hat.
Julia (05:41)
Ja.
Vanessa (06:04)
oder das einzige Foto, was man bekommen hat, oder wenn man anfangs schon das Glück hatte, noch ein Fotoshooting zu bekommen. Alles, was man irgendwie in Form von einem Abdruck, Foto hat, das kann gerne zu mir gesendet werden, gerne auch per E-Mail. Auf meiner Homepage bin ich gerade aktuell dran. Ich habe noch ein paar To-Do’s bei mir. Momentan kommt viel zusammen.
Julia (06:26)
kenn ich gut.
Vanessa (06:28)
Danke. Man stellt fest, was alles an Aufgaben dazu kommt, wenn man gegründet hat. Überall kommen so paar Ideen dazu. Aber es macht ja auch gerade das Spannende Schöne daran. Also sprich, auf meiner Homepage wird auch noch mal eine Seite errichtet, wo man dann eben noch mal die Fotos zu mir schicken kann. Das heißt, ich bekomme im Endeffekt die Fotos. Ich schaue mir die in Ruhe an, bespreche auch jeden Schritt und schaue, was man daraus verewigen kann, was auch vor allem
Julia (06:44)
Mhm.
Vanessa (06:53)
Was ist wichtig für die oder denjenigen? sprich, was hast du ein besonderes Foto? Ein Fußabdruckt? Die Händchen? Ein Baby im Arm? Also egal, welch, sag mal, Kreativität ist, bei mir keine Grenzen gesetzt. Ich kann leider nicht versprechen, dass ich alles schaffe umzusetzen, aber was ich versprechen kann ist, dass ich auf jeden Fall jedes Anliegen annehme und das Beste raushole. Und bis dato hatte ich jetzt auch erste, ja Versuche klingt so negativ, aber erste Erfolge tatsächlich auch, dass ich Sternkinder verewigen konnte auf
Julia (07:19)
Ja.
Vanessa (07:22)
Basis von nur einem Foto, das heißt, brauch nicht ein ganzes Portfolio, weil das ist ja leider auch das Schlimme, wir haben nicht viele Fotos zur Hand. ja, ich mach daraus dann was Schönes, also sprich, dass man etwas greifbar hat, ja, dass auch Sterneltern letztendlich eine Erinnerung haben, diese schöne Einrichtung, also im Wohnzimmer, wo auch immer der Herzensort ist, ob es im Schlafzimmer, neben dem Bett, ob es im Wohnzimmer als Dekoration auch da ist.
Dass eben auch was da ist, was unser Herz beglückt. Das bin ich. Jetzt habe ich lange geredet. Ich dank dir.
Julia (07:52)
Ja.
Wunderschön. Danke. Danke für diese Einleitung und deine Idee und die Umsetzung und dass du dich damit in die Welt auch gewagt hast oder die Schritte
Also für mich jetzt als verstandene Frage, wenn ich jetzt zu dir komme und sage, ich habe hier diese drei, vier Fotos von meinem Sohn.
Vanessa (08:17)
Mhm.
Julia (08:23)
Mein Sohn ist ja als Frühchen zur Welt gekommen und es gibt von ihm auch Fotos, auf denen er gelebt hat. Da ist er aber von Kabeln umgeben und die sehe ich so gar nicht so gerne oder beziehungsweise ich sehe dich schon gerne, das ist mein Sohn. Aber ich hätte ihn auch gerne lebend ohne Kabel gesehen.
Vanessa (08:25)
Hmm.
Mhm.
Ja.
ohne medizinischen Bereichen mit dabei gehabt in dem Sinn.
Julia (08:51)
Wenn ich dir das gebe und sage, kannst du daraus was machen, dass ich das ohne das Drum und Dran…
Vanessa (09:00)
kann auf jeden Fall daran arbeiten, was ich nicht versprechen kann. Oder ich tue mich immer schwer, ich komme ursprünglich aus der Pharmabranche. Da kriegt man schon eingetrichtert Achtung nichts versprechen. Deswegen, wenn ich… hab’s normal… Was ich verspreche, hat wirklich einen Fuß. Ich behaupte aber zu, ich sag mal 95%. Also ich kann es auf jeden Fall bearbeiten. Ein Beispiel bei der Schwangerschaftskultur, wo ich jetzt auch die meisten Erfahrungen habe. Da kann ich natürlich, ich sag mal, die Brustwarzen beispielsweise etwas sanfter gestalten. Genauso kann ich dann auch an deinem Beispiel, kann ich natürlich, bei deinem Sohn dann…
Julia (09:08)
Ja.
Vanessa (09:29)
die Kabel ein bisschen sanfter gestalten, weggestalten. Es kommt natürlich auch das Foto drauf an, aber da kann man schon sehr sehr viel machen, definitiv.
Julia (09:34)
Ja.
Also deine Arbeit gibt dir bisschen Spielraum auch für die Eltern, das in die Hand zu geben, was sie sich wünschen, was es so vielleicht auch nicht geben würde. ja, ich meine, ist eine sehr intensive persönliche Arbeit, die eben aber auch Grenzen hat, habe ich da jetzt auch rausgehört.
Vanessa (09:40)
Ja. Ja. Ja. Richtig. Richtig. Genau. Ja.
Ja, ja, das auf der einen Seite schon, auf der anderen Seite ist mir auch gerade dieser Spielraum, dieser Freiraum auch wichtig. Also sowohl diese kreative Seite, dass ich eben auch das irgendwo ausleben kann, angefangen von Farben, der Gleichen. Ich stimm mich da sehr, gerne aus und ab. Das heißt, dieser Austausch ist für mich enorm wichtig, dass ich immer wieder auch weiß, was sind die Wünsche, was sind die Vorstellungen, wie ist die Vision im Kopf, was passt auch von den Farben. Also auch die sind
sind enorm ausbaubar. Ich habe da keinen groben Fahrplan oder so einen groben, wie sagt man, Weg. Ich sage, Mensch, die Skulptur gibt es nur bei mir. Für mich ist immer wichtig, dass ich auch ’ne Manufaktion bleibe. Also sprich, dass ich was Individuelles schaffe.
Das macht es auch für mich ein bisschen schwieriger, weil natürlich dann viele Aufträge reinkommen und man trotzdem aber auch persönlich bleiben möchte. Aber das ist mir enorm wichtig. Das heißt, die Geschichte dahinter, die möchte ich eben in der Skulptur auch widerspiegeln. das, ja, dass es nicht nur einfach eine Skulptur ist, ein Dekorationsstück, sondern dass da eben auch die Geschichte, die da drin lebt und ist, drinsteckt. Und deswegen ist es mir enorm wichtig, eben immer wieder zu, ja, mich auszutauschen, angefangen von der…
visuellen Variante, dass ich angefangen bei den Farben bis hin soll das Ganze auf dem Sockel oder einfach so frei stehen. Es kann auch sein, dass es eine ganz andere Form hat, das Bild, das rechteckig war, dass man das vielleicht rund macht. Also sprich, ich gucke mir immer jedes Foto, nehme ich mir die, mache ich mir die Mühe und die Arbeit, gucke ich mir jedes Mal an und schaue eben drauf, was kann man daraus machen, was, sind die Vorstellungen und irgendwo versuche ich das Ganze dann auch im besten Fall eins zu eins umzusetzen, wie die Visionen im Kopf sind.
In Anderen, dann irgendwo die Mitte zu finden.
Julia (11:41)
Schön. Mich erinnert das. Du kannst mir sagen, ob du denkst, dass es so hinhaut ein bisschen auch an dem Prozess beim Tattoo entwickeln und stechen lassen.
Vanessa (11:54)
Schönes Beispiel.
Richtig. Man hat so bisschen die Vorstellung, man weiß ja grob, wo will man es vielleicht hin haben, wie soll das Tattoo aussehen. Ein perfektes Beispiel, wäre ich jetzt eigentlich nicht so drauf gekommen bin. Und am Ende sagt der Tattoowierer ja auch, Mensch, das wird vielleicht schwieriger oder da sind die Linien vielleicht, das wird zu klein, dann machen wir uns besser was größer oder wie wäre dies oder jenes dazu.
Julia (12:06)
Ja.
Mhm.
Ja.
Vanessa (12:15)
So ist es im Prinzip bei mir auch. mir ist es immer diese Kommunikation ist mir enorm wichtig und auch jede Geschichte ist mir auch… Das macht mir letztendlich die Freude auch daran, weil… Ja, ich glaube in dem Moment heilen wir alle so ein bisschen. Also mir wurde mal gesagt, Mensch Vanessa in den Skulpturen, das ist nicht nur eine Skulptur, da steckt auch die Liebe zu deinen Kindern, zu meinen Sternkindern eben auch mit drin. Und das stimmt tatsächlich auch so kitschig, dass das jetzt irgendwo so ist, aber…
Julia (12:31)
Mhm.
Vanessa (12:44)
Mir ist es eben wichtig, dass jeder irgendwie dann am Ende oder jede, ich möchte da keinen ausschließen, irgendwie was in der Hand hat, wo man sagt, ja, das ist hier so das Greifbare für mich auf Erden.
Julia (12:54)
Ja, so schön und wichtig. was du eben gerade auch noch gesagt hast, der Prozess, der entsteht, wenn du im Austausch bist, der hat ja auch noch so viel Heilungspotenzial. Also schon mal allein, dass jemand da ist, dem ich von meinem Sternenkind erzählen kann. Mit dem Wissen, dass du das auch
Vanessa (13:09)
Ja, ja.
Mmh.
Julia (13:24)
erfahren hast und ein anderes Verständnis vielleicht hast als jemand zu dem ich komme, der dann schockiert ist, nicht weiß, wie er damit umgehen kann, keine Worte hat. Das macht für mich persönlich einen großen Unterschied. Es gibt natürlich auch sehr empathische Menschen, die Worte haben, auch wenn ihnen das nicht passiert ist. Aber meistens merkt man auch schon, wer Lebenserfahrungen gemacht hat, die vielleicht nicht so einfach waren.
Vanessa (13:27)
Ja.
Ja.
Julia (13:53)
wenn man über solche Dinge anfängt zu sprechen.
Vanessa (13:56)
wichtiger Punkt tatsächlich. das meinst du auch, wie ich allein diesen Satz gehört habe, auch in der Vergangenheit oder auch immer wieder wahrscheinlich hören werde. Ach, dir kann ich das ja erzählen. Du kennst das ja selber auch. Diesen Mut zu haben, das kenne ich auch selber, zu sagen, hey, ich habe ein Sternenkind. Und ich habe mir oft die Frage gestellt, warum fällt es mir so schwer, darüber zu sprechen bei manchen Personen. Und ich glaube, es ist auch um den Gegenüber ein bisschen zu schützen, weil ich manchmal denke, wie reagiert der? Ich will ihn nicht schocken.
Irgendwie ist auch bei mir so eine Hemmschwelle da. Und allein dieser Gesichtsausdruck bei vielen, die es eben nicht kennen, vielleicht nur vom Hören und Sagen, vielleicht aus dem Glück her dann noch im Sinne von, hey, ich kenne jemanden, der die Erfahrung gemacht hat. Aber ich glaube, es ist ein Unterschied, wenn man es selber gemacht hat. Und es ist schwer in Worte, manchmsl zu fassen.
Julia (14:43)
Das ist es und ich finde also vielleicht ist es Schutz der anderen genauso wie auch eigener Schutz und ich habe auch die Erfahrung gemacht jetzt auch in der Arbeit mit den Sternenmamas, dass jeder da einen anderen Umgang mitfindet über die Zeit und dass es vollkommen in Ordnung ist und für manche ist es schwierig zu sagen ich sage das gar nicht.
Vanessa (14:59)
Richtig. Richtig. Ja.
Julia (15:07)
weil das sich anfühlt wie Verrat und für andere die finden ihren Frieden damit, eben nur Menschen zu erzählen, bei denen sie wissen, da ist mein Sternenkind auch gut aufgehoben, zum Beispiel auf übertragende Art und Weise. Und ich finde das auch wichtig, dass wir uns da bewusst sind, dass es da nicht nur den einen Weg gibt.
Vanessa (15:19)
Ja, ja.
Ja, das stimmt. glaube, wichtig ist diese innere Stimme, die du meinst.
Julia (15:33)
Ich kann auch auf sich selber zuhören und auch erlauben, dass da Veränderungen auch entstehen darf. Was sich drei Monaten richtig anfühlt, muss sich nach drei Jahren nicht mehr genauso anfühlen.
Vanessa (15:45)
Ja, absolut.
Nein, das definitiv. Mir wurde mal der Satz auf den Weg gegeben, oder man kennt ja dieses Sprichwort, Wunden heilen irgendwann die Richtung, also sprich eine Narbe verblasst mal. Den Zeit heilt alle Wunden genau, richtig. Ich brauch noch einen Kaffee. Aber letztendlich, ja, da klingt es so lockerflockig, aber mir wurde dann mal entgegengebracht, Mensch…
Julia (16:03)
Die Zeit hat alle Wunden oder? Ja.
Vanessa (16:16)
Naja, so eine Kaiserschnittnarbe, die verheilt etwas, aber die verschwindet auch nicht. Und das fand ich ganz gut. Sie verändert sich letztendlich, was du gerade auch geschildert hast. Es ist auch in Ordnung, dass die Gefühlswelt oder auch der Umgang sich alles verändert. Also hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, du sitzt mal hier beim Podcast und sprichst so öffentlich drüber, hätte ich gesagt, niemals.
Mir fiel es damals unglaublich schwer, alleine darüber zu sprechen, geschweige ohne Tränen. Und auch wenn man ehrlich ist am Anfang, ich glaube die Phase ist auch normal, eine gewisse Lebensfreude auch wieder zu finden, Lebensinhalt, weil einem wird ja absolut der Boden in den Füßen weggezogen. Für mich war das der optimale Weg, weil bei mir war es sofort da, dass ich eben Sterneneltern helfen möchte. Was positives aus meiner Geschichte und auch deren Geschichte zu verewigen.
Julia (16:40)
Ja.
Vanessa (17:00)
In der Pharma-Welt sagen sie immer, so ein Helfer-Syndrom steckt in mir. Das ist definitiv und das ist für mich sehr wichtig, dass es schön ist, daraus zu machen und dass so gesehen meine Sternkinder dann vielleicht irgendwo weiterleben. Und was an dem Thema, Tabuthema nach außen hin, das zu verändern. Ich glaube, wenn da keiner darüber spricht, verändert sich leider auch nicht so viel. Sei es der gegenüber der Partner, Partnerin, Familie, Freunde, also wenn jeder irgendwo weiß, da gibt es was, dann ist schon verdammt viel zu tun.
Julia (17:03)
Mhm.
finde, es hängt viel da dran. Auch diese Akzeptanz darüber, es nicht den einen Weg gibt und die eine Art und Weise darüber zu sprechen.
Ich glaube auch,
dass es viel damit zu tun hat, dass wir so viel Angst haben, davor Fehler zu machen in unserer Gesellschaft und vor Gefühlen, vor negativen Gefühlen und negativen Anführungszeichen, weil auch die Gefühle, die wir nicht so gerne fühlen und zeigen und bei anderen wahrnehmen, auch die haben alle sehr viel Sinn und in der Traurigkeit steckt so viel Liebe und Heilungspotenzial.
Vanessa (17:47)
Ja.
Hmm.
Ja, natürlich.
Julia (18:11)
Aber was eben den Austausch über schwierige Themen erschwert, ist, dass wir so häufig davor zurückscheuen, was Falsches zu sagen. In dem Sinn von, man sagt schon was Falsches, wenn der andere dann traurig ist. Und ich finde, dass es komplett
bei dem Thema Trauer komplett das Gegenteil ist. jemand ist vielleicht traurig, aber nicht, weil du nach dem Sternenkind gefragt hast, sondern weil das Sternenkind nicht an der Hand dieser Person ist. Nicht die Frage macht traurig. Die Traurigkeit ist da und es ist schön, dass sie einen Zeugen bekommt, wenn wir die Frage stellen.
Vanessa (19:02)
Ja, schön formuliert. Mir ist da tatsächlich auch eine Geschichte eingefallen. Kurz nach der Geburt, nach meinem Kindern, hatte ich so einen tollen Rock. Ich habe mich unglaublich darauf gefreut, diesen Rock anzuziehen. Es war ein Schwangerschaftsrock und ich dachte irgendwann ach komm, zieh den Rock an, egal ob du noch schwanger bist oder nicht. Hauptsache machst du Freude.
An dem Tag hatte damals meine Nachbarin geklingelt, das war eine Mexikanerin und ich glaube, die haben auch so schon eine ziemlich coole und offene Einstellung A zum Tod und B aber auch zum Leben. Also sehr aufgeweckt, sehr fröhlich. Man kennt ja selber auch, wer den Disney-Film Coco vielleicht kennt, ja, man ist erst vergessen, wenn man eben nicht mehr dran denkt, das ist das Leben Und
Julia (19:33)
Ja.
Mhm.
Vanessa (19:41)
Scheinbar sah man in diesem Rock noch sehr schwanger aus. Auf jeden Fall fragte sie mich damals sehr erfreulich. Ach, bist du schwanger? Und es war eben kurz nach dem Geburt meiner Sternkinder. dachte dem und nein, bin ich nicht mehr. Ich war es aber. Und man merkte erst mal so, je, jetzt habe ich hier ein Fettnäpfchen. Und ich hatte ja auch später gesagt, nein, im Gegenteil, das war für mich das…
Julia (19:51)
Ja.
Vanessa (20:01)
befreienste das klingt vielleicht völlig absurd, aber es war für mich mit das Befreienste überhaupt, weil man einfach drüber sprechen konnte und auch sagt, ja es ist normal, es ist eine traurige Geschichte vielleicht, aber es ist meine Geschichte und jetzt nehmen wir die Geschichte an auf meine Art und Weise, wie es gerade passt und guck nach vorne.
Und ich glaube, das ist das Wichtige.
Julia (20:18)
Ja, die Offenheit dafür, dass das, was ist, gerade ist und auch ausgesprochen werden darf.
Vanessa (20:30)
Ja. Ich glaube, es ist auch wichtig, dass man es aussprechen darf, egal was man fühlt. Man kann über alles sprechen, es ist halt die Frage, wie man es formuliert manchmal, aber ich glaube Empathie tut einen großen Teil dazu bei.
Julia (20:40)
Ja.
Ja, und genauso ist es auch okay, Dinge nicht auszusprechen, wenn man das Gefühl hat, das Gegenüber kann das nicht halten. Das Gegenüber wird eventuell was sagen, was ganz unempathisch ist. Und davon gibt es ja einige Dinge, das müssen wir jetzt gar nicht aufzählen, das kennt wahrscheinlich jede Zuhörerin.
Vanessa (20:55)
Ja.
Ja.
Nö. Genau.
Julia (21:10)
Oder auch jeder Sternenpapa hat wahrscheinlich auch schon Sätze gehört, vielleicht sogar noch mehr von Fake-Aufmunterungen, die gar nichts mit der Realität zu tun haben. Ich wollte dich fragen, ich will noch mal zurück zu deinem Herzensprojekt.
Vanessa (21:19)
Ja.
Gerne! Sehr gerne!
Julia (21:34)
Wie lange dauert das dann so normalerweise so ein Prozess von Anfrage bis es fertig ist?
Vanessa (21:40)
Also ich brauch momentan um die, ich sag immer sechs bis acht Wochen, die brauch ich. Meistens bin ich tatsächlich früher dran, weil ich es kaum erwarten kann. Ich bin immer dann direkt kreativ und schau, was ist daraus geworden, was kann ich umsetzen und früher bin ich freudig dabei. Ich muss aber dazu sagen, ich hab bis jetzt nie erlebt, dass jemand gesagt hat, Mensch, bitte mach jetzt mal hin, ich möchte die Übermorgen haben. Nein, im Gegenteil, bei mir geht das immer recht zügig. Ich bin meistens vor der Zeit tatsächlich fertig. Aber im…
Austausch ist es gerade, was das Besondere ist, ist was Besonderes am Ende wird. Da ist die Zeit nicht relevant und da bin ich bisher meinen Ladys sehr dankbar für, aber ich bin immer sehr schnell fertig. Also angegeben habe ich immer acht Wochen.
Julia (22:19)
Ja. Ja. Ja. Und es ist ja auch realistisch, einfach auch so einzupla- n, anstatt zu sagen, ja, okay, wir sind in zwei Wochen fertig und man weiß nie, ne? Also natürlich, wenn man im Austausch ist und sich irgendwie auch gegenseitig dann warten muss auf den anderen oder was auch immer, natürlich kommt dann…
Vanessa (22:26)
Ja.
Ja, auch Bestellung je nachdem oder auch beispielsweise Sockelauswahl. Ich hatte letztens eine Mutti, die letztendlich ihre drei Kinder verewigen wollte, dass das dann so eine Triologie wird und das möchten wir natürlich irgendwo auch zusammenhängend haben. Also sprich, dass jeder Individuum ist, genauso wie jedes Kind ein Individuum ist.
aber gleichzeitig irgendwo auch beispielsweise der Sockel dann irgendwie ähnlich ist. Das sind natürlich dann so Besonderheiten, die ich dann beispielsweise dann auch erstmal brainstormen muss, austauschen möchte mit der Mutti und schaue dann, dass ich bestellen kann. Das zieht sich dann auch mal, aber wir wissen dann beide am Ende, okay, da entsteht was Großartiges, was Schönes, was ich eben auch lange und gerne angucke. Und das ist, glaube ich, beiden wichtig. Vor allem von meinem Herzen zu mir.
Julia (23:23)
Ja.
Ja, wunderschön. habe schon einige Beispiele von dir gehört, was du machen kannst, was du umsetzen kannst. Was sind dann vielleicht auch so Anfragen gewesen, die dich besonders, ich weiß nicht, ob gerührt das richtige Wort ist, aber die dein Herz vielleicht besonders
Vanessa (23:38)
Mhm.
Julia (23:51)
geöffnet haben oder bewegt haben.
Vanessa (23:52)
Mir hat mal eine Frau gesagt, Vanessa, jede Frau hat ihre geschichte. Und ich Mir hat mal eine Frau gesagt, Vanessa, jede Frau hat ihre Geschichte. Und ich hab einfach gedacht, ist ein total lockerer, klischeehafter Spruch, aber irgendwie trifft es und das hat mich oft dann bewegt. Tatsächlich, egal welche Skulptur ich erstellt habe, ob es von der freudigen Schwangeren jetzt ist oder eine Mama, eben ihr Sternkind in den Händen halten musste, leider Gottes.
Jede Frau hat ihre Geschichte und gerade wenn ich die vielleicht am Anfang auch noch nicht wusste, hatte ich dann beispielsweise Momente, wo ich dann die Skulptur versendet habe und dann Video geschickt bekommen habe, wie dann eben die Mutti das Baby im Arm hat gleichzeitig die Skulptur auspackt und sowohl Baby als auch Skulptur in Hand hatte und sagte, danke, diese Skulptur bedeutet mir unglaublich viel, weil ich eben vorher unerwünschten Kinderwunsch hatte, weil ich jahrelang dafür gekämpft habe, weil ich
so viele Sternkinder habe und genauso auch die Geschichte, die Mutti die mir erzählt hat. Mensch, ich habe jetzt eben das Glück, dass ich mein Kind in den Armen halte, aber ich weiß, ich werde es nie wieder. Und das finde ich auch, ich sage mal, sehr makaber. Also zu wissen, ich habe ja dieses Zusammenspiel zwischen Unglück und Glück, das ist, ich glaube, auch sehr hart. glaube, jede Mutter hat oder jede Frau hat ihre Geschichte und da muss man sehr sensibel umgehen.
Was das Thema Sternenkinder angeht, fand ich sehr, sehr rührend, dass die Mutter von einer SternenMama sich an mich gewandt hat und sagte, ich sehe, wie mein Kind leidet, jetzt ist bald Weihnachten, ich möchte was Greifbares schaffen. Bitte, ich habe da diesen Wunsch und so ist das auch alles noch mal extrem entstanden.
dadurch eben auf Basis von einem Foto, weil sie hatte dann letztendlich nur ein Fotoalbum zur Hand. Es war eine absolute Herausforderung, keine Frage. Ich bin auch jetzt immer noch, also die Arbeit ist nicht beendet, aber ich bin da immer noch am Tüfteln und wir sind aber schon sehr gut vorangekommen und das rührt mich natürlich sehr, wenn dann die Mutter letztendlich sagt, hey, ich möchte meinem Kind was zu Weihnachten geben, dass letztendlich meine Tochter Weihnachten auch mit ihrem Kind feiern kann, wenn man es so kitschig formulieren darf, aber das hat mich sehr gerührt.
Julia (25:47)
Ja.
Ja, ja, das ist schön auch zu sehen, wie Familien da auch nicht nur zusammenhalten ist, dass falsche Wort für einander da sind.
Vanessa (26:08)
Ja.
Ja.
Ja, das ist wichtig.
Julia (26:21)
Das erinnert mich gerade auch wieder ein bisschen. Du hattest ja auch von deiner Nachbarin gesprochen und der mexikanischen Kultur und dem Umgang mit Sterben und Tod und mit den Toten in dieser Welt. es war ja jetzt auch, heute ist der 8.11., am 2.11. war ja auch Dia de los Muertos und am 1. Dia de los Angelitos. Mein mexikanisch-spanisch lässt ein bisschen zu wünschen übrig.
Vanessa (26:31)
Ja.
bekannt.
Julia (26:50)
…
Und ich finde, das, was du dadurch schaffst, genauso wie diese Tage, ja eben auch, dass am Leben erhalten durch Gespräche, durch das in die Welt bringen. Das ist ja das, was dort auch unter anderem auf andere Arten und Weisen gemacht wird, dadurch dass…
Blumen aufbaut und andere Dinge hinbringt für die Toten und eben einfach immer auch darüber im Gespräch bleiben kann und dass so was normales wird. Genauso wie diese Mama vielleicht auch sagt, ja für mich ist es wichtig, dass wir da etwas haben, was wir in der Hand haben, dass es nicht so komplett aus der Welt heraus ist.
Vanessa (27:15)
Mmh.
Ja, dass es nicht vergessen ist, dass es gesehen wird.
Julia (27:37)
Wir haben vorher keine Grenzen abgesteckt. wie weit möchtest du denn über deine Sternkinder und deine Erfahrung noch ein bisschen mehr sprechen?
Vanessa (27:50)
Die Fragen können immer gestellt werden, inwiefern ich die weiter beantworte Ich habe gelernt, dass es für mich auch da keine Tabuthemen gerade im Umgang mit Freunden oder Familie. Das sind jetzt die engsten Leute. Ich finde es eher wichtig, dass man darüber spricht. Wir waren aber vorhin bei dem Thema, was möchte ich erzählen und wie du’s jetzt auch richtig ansprechst. Ich finde es ist auch okay.
manche Punkte wegzulassen. Von daher, die Frage kann immer gern gestellt werden. Was dich interessiert, schieß los.
Julia (28:22)
Also ich fange immer gerne, weil es den Persönlichkeit gibt, mit den Namen deiner Sternkinder an.
Vanessa (28:25)
und
Hmm.
Wir waren tatsächlich bei dem Thema, waren wir überlegen, geben wir unseren Sternkindern Namen oder nicht? Wir haben tatsächlich, also am Anfang haben wir als Paar, mein Mann und ich gesagt, Mensch, sagen wir es oder sagen, wir es nicht. Das war so ein Hin und Her, weil wir halt zukünftig auch nach vorne gucken wollten, was sich heißen soll, dass wir unsere Sternkinder vergessen wollten, im Gegenteil. Sondern es war auch da herausfinden, was ist für uns okay oder wenn wir schönen Namen finden.
Möchten wir das dann unserem hoffentlich Folgekind geben oder ist das irgendwo makaber oder nicht? Also wie geht man auch mit dem Thema? Ist kein einfaches Thema um Und wir haben uns damals dazu entschieden zu sagen, okay, wir machen es nicht. Es kam aber irgendwann in dem Trauerprozess tatsächlich bei mir vor, da ich gesagt habe, ich brauche doch Namen für meine Kinder. Und ich glaube, da spielt es auch keine Rolle, in welcher Schwangerschaftswoche oder wann auch immer die Kinder geboren sind, sondern
Julia (29:07)
Mhm.
Vanessa (29:21)
Ich habe für mich festgestellt, dass ich einen Namen habe. Ich sage ehrlich, ich möchte sie nicht freigeben. Aber ich habe Namen für meine Kinder und es ist für mich sehr wichtig geworden. Und ich hatte irgendwann meinen Mann die Namen auch genannt und er sagt dann auch, finde ich sehr schön passend. Und das sind auch Namen, auch jetzt meine Sternkinder auch tragen und die würden wir auch nicht weiter vergeben, weil das sind die. Ja, aber auch ein wichtiges Thema.
Julia (29:26)
Mhm.
Das sind ihre Namen. Ich finde es spannend, dass du beschreibst das mit dieser Entscheidung was aber auch zeigt, wie sich Dinge über die Zeit verändern.
Vanessa (29:58)
Hmm.
Julia (29:59)
Mein Eindruck von dem, du erzählt hast, dass dich diese Namen vielleicht auch gefunden haben. Dass es da keine Entscheidung gab, jetzt muss ich doch einen Namen suchen, sondern es höchst wahrscheinlich umgekehrt war.
Vanessa (30:08)
Ja.
Ja, nee.
Genau, es war mehr wie eine Intuition, wie eine Art Schicksal. Also am Tag, als ich meine Kinder verloren hatte oder die Nachricht bekommen habe, sah ich am Himmel, also zwei Punkte waren für mich sehr prägend. Zum einen hatte ich vor mir, Vergissmeinnicht die Blumen, die in meiner Familie sehr, ja, als meine Oma damals verstorben war, hatte ich, Vergissmeinnicht gepflanzt. Und als ich dann eben dann meine Kinder verloren hatte, sah ich wieder vor mir ganz intuitiv, also ungeplant.
Julia (30:42)
Ja.
Vanessa (30:47)
Diese Vergissmeinnicht Blümchen. Und gleichzeitig schaute ich in den Himmel hoch und sah eine Wolke, das klingt so kitschig wie im Roman, aber ich sah eine Wolke, die im Herz formt war. Und das war für mich so ein bisschen, als würden mich meine Kinder umarmen und sagen, hey, es ist okay, wir haben dich trotzdem lieb und wir haben dich nicht vergessen. es ist vielleicht nicht schön in dem Moment, wie es so ist und auch jetzt nicht, aber es ist okay. Also ich glaube, diesen inneren Frieden mit allen Punkten ist sehr, wichtig. Und es ist auch okay zu sagen, ich muss überall darüber nachdenken, ob ich
angefangen bei Informationen teilen, ob ich damit wirklich im reinen bin, ob ich damit leben kann, letztendlich die Entscheidung zu tragen.
Julia (31:23)
Ja, absolut. Und genau das ist es eben. Also es sind ja auch private Themen, …
Vanessa (31:23)
Ja.
Julia (31:34)
Die man nicht unbedingt jedem auf der Straße erzählen möchte. Ich finde, dass es auch vollkommen in Ordnung ist. So geht es auch in anderen Lebensbereichen. Dass wir nicht alles jedem erzählen. Egal ob Tabuthemen oder nicht. Wir haben vielleicht auch alle eine andere Grenze darüber, was für uns privat ist und wie weit wir auch fremden Menschen davon erzählen möchten.
Vanessa (31:44)
Ja, richtig.
Genau.
Mhm. Richtig.
Hm.
Julia (32:03)
Und magst du uns erzählen, in welcher Schwangerschaftswoche deine Kinder geboren sind?
Vanessa (32:10)
Das war bei mir Anfang zweites Trimester, also relativ mittig, war so die 14. Schwangerschaftswoche. Für den einen vielleicht noch relativ früh, für den anderen will auch sagen, für mich war damals tatsächlich dieses klischeehafte 12. Schwangerschaftswoche.
Bis dahin, man hat ja in meinem Kopf so, hey, bis dahin ist alles gut und alles wunderbar und rosig und ich hat es innerlich so gefeiert. Yay, zwölfte Schwangerschaftswoche, endlich kann man es erzählen. Für mich war das damals auch, der eine schüttelt vielleicht mit dem Kopf und sagt, wie kann man nur. Für mich war es aber auch tatsächlich so, dass ich schon Kinderkleidung gekauft habe. Ich habe angefangen, vor lauter Freude das Kinderzimmer schon zu kreieren und einzukaufen und…
hab Wände bemalt. Also ich war schon voll im Element so gesehen und als dann die Nachricht kam, natürlich dann auch einmal sowieso Land unter, also den Boden und die Füße verloren. ich hab mir dann, das fand ich dann auch irgendwo spannend, dass ich dann auch von Sterneneltern dann auch die Aussage, und da möchte ich keinem zu nahe treten, aber die Aussage bekommen habe, naja, zwölfte Schwangerschaftswoche oder wann auch immer, also relativ Anfang der Schwangerschaft.
Julia (32:55)
Ja.
Vanessa (33:16)
Das ist nicht so schlimm wie jemand, der das Kind erst nach der Geburt, also 40. Schwangerschaftswoche oder auch wenn das Kind auf Erden war, Jahre später etc. Ich habe mir irgendwann die Frage gestellt, kann man Trauer messen? ja, ich glaube, ich kann es sehr gut vorstellen. Ich bin ja jetzt auch Mutter von, wie soll man das formulieren, also von einem lebenden Kind.
Deswegen, wenn man mir das klaut, natürlich, das wäre absolut, möchte ich mir nicht ausmaßen, oder wie sagt man mir fehlen die Worte, möchte ich mir jetzt nicht vorstellen, aber ich habe festgestellt, auch ich, obwohl ich relativ Anfang der Schwangerschaft noch war, dass es mir absolut den Boden unter den Füßen gezogen hat und ich glaube, dass es vielen auch so geht und ich glaube, es auch da ist, man wäre im Punkt, dass es okay ist, das so zu fühlen.
Also Trauer ist Trauer. Da, glaube ich, spielt es keine Rolle, ob es die Oma war, die 90 Jahre auf Erden war. Da ist man ja genauso traurig. Oder ob man bei einem Kind, das meinetwegen ja neun Jahre alt geworden ist, ein Kind, was zwölf Schwangerschaftswochen alt geworden ist. Also ich glaube, diese Punkte, ich glaube in dem Moment spielt das, finde ich meiner Meinung nach, nicht eine große Rolle. Es ist wichtig, dass man eben das so fühlt, wie man es fühlt und dass man auch das
ruhig so verfassen kann, wie man es fühlt und das nach außen tragen kann, wenn man sich danach fühlt. Jetzt zeige ich auf das Wort fühlt, aber das spricht, wie in meinem Unternehmen auch. Gefühl im Bauch, dass man drauf hört. Die innere Stimme.
Julia (34:45)
Es geht vielleicht ein bisschen. Genau.
Ich bin da komplett bei dir und es tut mir auch unglaublich leid, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass dich da andere Menschen und auch andere Sterneneltern ich weiß nicht, ob verurteilt das richtige Wort ist, aber sich eine Urteil darüber gebildet haben, wie groß dein Schmerz ist.
Ich weiß aber auch, dass wir das häufig für uns selber machen, also diejenigen, die das für andere machen. Einen Urteil darüber, wie groß der Schmerz sein darf in der 14. Schwangerschaftswoche.
Machen das häufig dann auch für sich selber und erlauben sich auch selber nicht zu fühlen, was sie vielleicht fühlen. Und wenn der Schmerz dann doch größer ist, als sie erwarten in einer bestimmten Situation, geht dann noch das weitere Gerattere los darüber, dass sie nicht gut genug sind und dass sie jetzt so nicht fühlen sollten, wie sie fühlen.
Ich sage sie, und ich weiß aber auch, dass ich auch solche Themen mit mir rumgetragen habe, wo ich ein bestimmtes Weltbild hatte und bestimmte Meinungen hatte, die mir eigentlich das Leben schwieriger gemacht haben, dadurch ich eigentlich …
Vanessa (36:12)
Mmh.
Julia (36:16)
Man kann bisschen so sagen, wie noch mal in die Wunde extra reingestochen haben und dafür gesagt hat, dass die sich auch gar nicht heilen kann, weil ich immer wieder so, hm, ist aber auch nicht gut. Und ich glaube, das machen wir schon häufiger auch mal als Menschen. Und ich glaube, andersrum und das…
ist jetzt doch nicht ganz so rausgekommen, glaube ich. Finde ich es auch genauso wichtig, dass es auch okay ist, okay zu sein. Das ist da kein, ja, du hast deine Kinder in der 14. Schwangerschaftswoche verloren. Du musst jetzt unglaublich traurig sein, weil es mir so ging. Und mit dir stimmt irgendwas nicht, wenn du dein Leben jetzt weiterlebst und das dich vielleicht traurig machst, aber du da deinen
Vanessa (36:49)
Mhm.
Julia (37:08)
schon nach ein paar Wochen, Monaten, realistischer gesehen, aber dass du deinen Umgang da ganz schnell wieder mit findest. Und das ist auch genauso in Ordnung. Und es ist genauso in Ordnung zu sagen, ja, ich habe einen guten Umgang damit, dass meine Oma gestorben ist und ich bin ab und an mal traurig, aber mir hilft es sehr, daran zu denken, dass sie ein gutes Leben gelebt hat und das ist okay.
Vanessa (37:13)
Ja. Ja. Richtig.
Julia (37:35)
Und genauso.
Vanessa (37:36)
Wichtiger Punkt, dass man den Schmerz letztendlich irgendwo annimmt auch und sagt dass das Leben weitergeht. Das klingt so hart in dem Bezug irgendwo, aber dass man auch aus diesem Trauerprozess versucht rauszukommen und nach vorne zu blicken irgendwo. Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Mir wurde das damals bewusst, als ich dann tatsächlich auch mein Kind dann bekommen habe, als erneut schwanger wurde und festgestellt habe, kann ich mich jetzt gleichzeitig irgendwo auf…
Julia (37:53)
Hm.
Vanessa (38:03)
freuen, ja, auf das alt-neue Leben was entwickelt und gleichzeitig aber auch die Sternkinder sind ja nicht vergessen und nur weil ich das eine Thema, weil ich nicht mehr vielleicht da sitze und Rotz und Wasser heule, was auch mal vorkommt, auch heute noch manchmal, je nachdem, also ich muss ein Lied hören und dann bin ich wieder zack, in der Emotionen total drin also so ein Flashback. Aber trotzdem ist es verdammt wichtig, irgendwo einen Punkt zu finden, zu sagen, wie du schon sagst es ist okay, okay zu sein.
Julia (38:21)
Ja.
Ja, also ich finde…
Also warte, wie sage ich das jetzt? Es gab so dann einen Moment, als du angefangen hast zu reden, wo ich gedacht habe, okay, da würde ich sagen, hast du das, was ich gesagt habe, anders interpretiert, als ich es gemeint habe. Und ich glaube, vielleicht hattest du deine Worte da auch anders gefunden. Das war…
Vanessa (38:47)
Mmh.
Julia (38:50)
den Trauerprozess jetzt beenden oder dafür sorgen, dass man den abschließt. Und da ist bei mir so ein Widerstand da, wo ich sage, ich weiß von meiner Arbeit auch mit SternenMamas, dass wenn wir jetzt den Trauerprozess abschließen wollen und beenden wollen und jetzt wir arbeiten jetzt daran und wir gucken jetzt nur noch nach vorne, schießen wir uns selber ins Bein.
Vanessa (38:53)
Mmh.
Mh.
Natürlich.
Julia (39:18)
Und ich glaube, ist so ein bisschen eine Sache, worauf ich hinaus wollte, dass es so sein darf, wie es ist. Und bei manchen geht es ein bisschen schneller, bei manchen dauert es bisschen länger. Wir bringen alle ganz andere Lebenserfahrung mit. Wir haben alle auch ganz andere Menschen uns herum. Manchmal ist die Erfahrung, die wir machen, klingt so…
Vanessa (39:29)
Ja.
Julia (39:45)
So gleich, weil 14. Woche, 14. Woche und du hast vielleicht Menschen in deinem Leben, mit denen du darüber sprechen kannst. Jemand anders ist in einer super kalten Umgebung und kriegt nach zwei Tagen zu hören, du reißt immer am Riemen, war doch erst 14. Woche und jetzt ist alles wieder gut zurück zur Arbeit, mach das, mach das, mach das, mach das. Und
Wir haben dann ganz andere Möglichkeiten, zu verarbeiten und damit umzugehen. Das ist das, was mir wichtig ist. Es ist okay, okay zu sein, es okay, nicht okay zu sein, es ist okay, in einer Sekunde okay zu sein und der nächste nicht okay zu sein.
Vanessa (40:19)
Es ist richtig.
gibt keine Grenzen.
Definitiv. Es ist ja kein Projekt, was man abschließt oder man sagt so, jetzt muss ich das erreicht haben. Also ich musste selber, ich habe viel aus meiner Geschichte gelernt. Alleine der größte Punkt ist tatsächlich, dass das Leben nicht planbar ist. Also sprich ich vor meinem Erlebnis habe ich auch gedacht, dies ist klischeehaft. Ach, dann kriegst du Kinder, dann heiratest du, dieses, man hat so diese Wunschvorstellungen. Man hört es in jedem Bewerbungsgespräch, was sind die Visionen für die nächsten fünf Jahre und…
Seitdem schmunzel ich nur noch und denke mir, ja, das Leben hat mich was anderes gelehrt und das kann man nicht planen. Deswegen, ich glaube, so bisschen, vielleicht symbolisch gesprochen, wie auf einer Welle einfach mit zu surfen, zu gucken, okay, wie fühlt sich gerade gut an und meinen eigenen Weg zu gehen und zu beschreiben. ist wichtig, ja.
Julia (40:58)
Ja.
Ja, das ist ein bisschen das, was ich auch als posttraumatisches Wachstum beschreiben würde, weil es ja schon auch ein traumatisches Erlebnis ist. Der Tod, wenn der so früh eintritt und unerwartet, hat immer diesen Effekt. Trauma kann uns zwei verschiedene Dinge
Vanessa (41:13)
Hehehe.
Ja.
Ok.
Julia (41:35)
beibringen. Das gibt so einmal die Seite, wo du sagst, ja, das Leben ist unerwartet und ich wage mich jetzt nichts mehr, weil jederzeit was passieren könnte oder du nimmst mit, dass du sagst, ja, es könnte jederzeit was passieren. Ich wage mich jetzt umso mehr, auch als ich ein geradeaus Leben geführt habe, ist was passiert, was ich nicht erwartet habe, obwohl ich…
Vanessa (41:36)
Mmh.
und
Julia (42:01)
mich vielleicht nichts gewagt habe oder wenig gewagt habe oder Dinge nicht angegangen bin. Und ich glaube…
Vanessa (42:02)
Ja. Richtig.
Ja.
Julia (42:12)
Das ist so ein bisschen.
was ich auch wichtig finde, was wir gegenseitig auch, wo wir uns unterstützen können. Und auch da, beides ist okay.
Und aber auch die Verarbeitung von Trauma ist etwas, was der Körper teilweise von alleine kann. Körper, Geist und Seele können das eigentlich ganz gut. Und es wird aber häufig unterbrochen.
Und dann kommen wir nicht in das posttraumatische Wachstum, dann kommen wir eher in posttraumatische Belastung.
Vanessa (42:54)
Was würdest du sagen, wodurch wird das unterbrochen? Sind das dann die Grenzen, man selber hat, dass man sich das selber nicht erlaubt, manches ist die Außenwelt, der Außeneinfluss oder…
Julia (43:04)
Es ist eine Mix zwischen beiden, rein in der Situation, wenn wir über eine bestimmte Belastungssituation oder traumatische Situation, wie zum Beispiel der Moment, dem wir erfahren, dass es keinen Herzschlag mehr gibt.
Vanessa (43:05)
Woran denkst du?
Julia (43:26)
Das ist dann, wenn wir das Deck gelten und das passiert häufig gar nicht bewusst. Es ist häufig so, du kannst dir das bisschen vorstellen, als wenn ein Computer sich so überhitzt und überhitzt, fährt alles komplett hoch, bis der Computer dann ausgeht, nicht mehr kann. Und dann ist der Prozess, dieser Verarbeitungsprozess unterbrochen und das bleibt alles im Körper. Und jetzt können wir dann in dieser Situation uns
Vanessa (43:41)
Mmh.
Mhm.
Julia (43:56)
damit abfinden und sagen, naja, okay, so ist das jetzt und dann wird der Computer vielleicht immer langsamer und Dinge sind ein bisschen schwieriger, es kommen immer häufiger vielleicht auch Probleme, wo sonst keine waren, irgendwie ploppt dann hier mein Fenster auf oder da geht gar nichts mehr auf oder irgendwelche Warnmeldungen kommen viel schneller als sonst, weil dieser Prozess noch nicht abgeschlossen wurde.
Vanessa (44:01)
Mh.
Mmh.
Mh.
Mhm.
Julia (44:21)
Da können wir dann zum Beispiel, wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, können wir sagen, okay, wir gucken jetzt mal, defragmentieren, neu sortieren, was muss vielleicht wohin, wie können wir diesen Prozess noch beenden? Also das ist die Traumaarbeit im Prinzip.
Vanessa (44:26)
unterstützen.
Ja, unterstützen dann nochmal.
Hm.
Julia (44:44)
durch zum Beispiel Dinge wie EMDR oder Traumatransformationen, wenn man in Therapie oder auch in… Also ich mach das auch mit meinen, mit den Sternenmama, bezogen auf das Thema. Das hilft, weil erst dann, wenn wir das auch verarbeiten konnten, können wir uns wirklich der Perspektive öffnen.
Vanessa (44:48)
Mmh.
Mh.
Julia (45:08)
nach vorne zu schauen und zu sagen, ich gehe jetzt weiter ins Leben. ich weiß, ja, realistisch gesehen weiß ich, es kann jederzeit was passieren, aber es hält mich nicht davon ab, zu leben.
Vanessa (45:08)
Ja.
Ja.
Julia (45:24)
Jetzt habe ich so viel geredet.
Vanessa (45:24)
Und man uns auch alles sagen, nein, du hast nicht so viel geredet. Im Gegenteil, finde das ist ein sehr intimes, sehr tiefsinniges Gespräch. Deswegen muss ich das auch irgendwo ein bisschen sacken lassen tatsächlich. Ich habe gerade, als du auch gefragt hattest was sind so meine Geschichten und ich habe auch eine Mutti erlebt, wo ich später erfahren habe, dass sie selber auch Psychologin ist und selber auch Frauen begleitet, die eben Sternkinder haben und ihre Erfahrungen gemacht haben. egal in welche Richtung.
Das fand ich so spannend, dass sie mir das auch nochmal bestätigt hat, dass gerade auch meine Skulpturen zu einem Prozess auch nochmal unterstützen können. Dass man eben was in der Hand hat nochmal, also sprich, ob das der Weg für jemand ist, das muss jeder selber entscheiden. Aber es ist tatsächlich, es ist eine Option und Möglichkeit und für mich ist es absolut wichtig, ein Herzensangelegenheit, dass man drüber spricht und sagt, hey, die Möglichkeiten, ich finde, das ist wie so ein wie ein Blumensprauß.
Man hat verschiedene Blumen, die man sich zusammenstellen kann und welche man sich selber rauspiegt, welche am Ende meinen Blumenstrauß ergibt, das ist was jeder selber entscheidet.
Julia (46:24)
Ja, und so ist es ja bei vielen Dingen im Leben. Manche Dinge sprechen uns an. Der eine oder die eine weiß sofort, sie möchte ein Tattoo haben und die andere sagt, das ist einfach nicht für mich und das ist nicht das, was …
Vanessa (46:28)
Ja.
Julia (46:43)
was ich brauche. Und die eine sagt sich, ich möchte da jetzt ganz viel malen. Und die andere sagt, mein Gott, geh mir bloß weg mit diesen Stiften und Bildern und Farben. Das ist ganz normal.
Vanessa (46:51)
Ja.
glaube, wichtig ist, dass wir sich selber auseinandersetzen. Das ist, glaube ich, der Schlüssel.
Julia (47:00)
Das ist ein großer Schlüssel.
Vanessa (47:00)
Dass man erst mal auch herausfindet, was brauche ich gerade, was möchte ich, weil wenn man ehrlich ist. Also mir ging es damals so, dass ich auch erst mal gar nicht wusste, was will, was brauche ich. Das ist ja erst mal wie in so einer Blase, dass man dachte, okay, dann kommt auch bei solchen Punkten noch zu wie Thema Job. Hat man vielleicht mit dem Arbeitgeber schon gesprochen, hat man es auch noch nicht und ich glaube, sowohl als auch, das sind beides keine einfachen Situationen. Wenn ich darüber gesprochen habe, kann man auch dort wieder hingehen und sagen, ja, ich habe diese Erfahrung gemacht.
oder andersherum, wenn man nicht gesprochen hat, dann so zu tun, als ob nichts war. Oder hat man den Mut, dann direkt am Anfang darüber zu sprechen. Man stellt fest, auch für diejenigen, die Erfahrung selber noch nicht gemacht haben, also man stellt fest, dass es gibt immer wieder Situationen im Leben, wo das Thema aufploppt. Es ist nicht so, dass man sagt, so hey, jetzt ist das abgeschlossen und das war’s. Nein, es ist ein Teil des Lebens, Geschichte und ja.
Julia (47:26)
Ja.
Mhm.
Ja, ja, es ist ein Teil deines Lebens, es ist ein Teil von dir und es wird auch immer so bleiben. Also das ist ja wirklich auch nichts, was dann irgendwann weg ist. So wie eben auch alle Dinge, in unserer Vergangenheit passiert sind, uns auf gewisse Art und Weise prägen. Manche positiv, manche negativ und das ist vollkommen in Ordnung.
Vanessa (47:54)
Und dann geht es eine Art und Weise weiter.
Echte.
Genau.
Julia (48:20)
Und ich glaube aber, dass es auch wichtig ist, dass es Menschen gibt wie dich, die sich Gedanken darum machen. Wie kann ich denn anderen Menschen in dieser Situation unterstützen? Weil wir sind soziale Wesen und wir müssen das nicht alleine machen.
Vanessa (48:27)
Danke!
Julia (48:40)
Und es kann aber nicht jeder sich hinsetzen und sagen, so ich mache jetzt so eine Skulptur, weil ich mir das mal ganz schnell neu beibringe. Also, ne?
Vanessa (48:45)
Nein.
Nein, unabhängig davon. finde, wir sind ja irgendwie alle so Puzzleteilchen. Ob der jenige, darüber sprechen möchte oder nicht. also sprich, alleine… Also ich habe beispielsweise auch viele Fragen gehabt, wo ich dachte, boah, was für ein Vorzeigebeispiel. Sofort schwanger geworden. Also dieses Bild nach außen, dieses von Perfekte, wo ich vielleicht auch im ersten Moment neidisch war, weil ich dachte, das funktioniert alles wunderbar.
Und jetzt wo ich selber in die Öffentlichkeit trete und offen darüber spreche, wie viele Frauen auch gerade in meinem privaten Umfeld auch einmal kommen und sagen, hey, Vanessa, ich kenn’s auch. Ehrlich, ich weiß nicht, ob mich das manchmal erschüttern soll oder beruhigen soll. Es ist irgendwie so eine Mischung aus beiden. Aber alleine das und sei es nur dieses Intime zu sagen, hey, du bist nicht alleine oder ich verstehe, was du meinst, das ist glaube ich schon verdammt wichtig. Also das muss nicht jemand sein, dass man direkt
wie wir jetzt in die Öffentlichkeit treten und sagen, hey, lass uns mal drüber sprechen und jetzt einmal alles oder nichts. Aber ja, ich glaube, der heutige Satz ist ganz gut. Ich glaube, dieser heutige Satz, den du schon gebracht hast, es ist okay, okay zu sein, was auch immer okay ist. Das ist treffend in vielen Situationen.
Julia (49:51)
Ja, es gibt da ganz unterschiedliche Wege.
Vanessa (50:04)
Hehehehehe.
Julia (50:05)
Ich weiß, dass wir auch langsam zum Ende kommen dürfen, zeitlich. Welche Frage habe ich dich denn vielleicht noch nicht gestellt? Habe ich dir vielleicht noch nicht gestellt? Habe ich dich noch nicht gefragt? Eins von beiden.
Vanessa (50:22)
Alles gut. Ich habe dich verstanden. Ich habe keine ToDo-Liste im Kopf gehabt, um ehrlich zu sein zu sagen, da muss ich unbedingt drüber sprechen oder das möchte ich platzieren, wie man so schön aus den Podcast-Folgen denkt. Im Gegenteil, ist es wichtig, darüber zu sprechen, dass es die Möglichkeit gibt,
Ich will noch nicht mal speziell von Sternenkindern sprechen, sondern Erinnerungen, dass man Erinnerungen, welche auch immer die einen Bewegen festhalten kann, auch greifbar machen kann in Form von Skulpturen. Bleibt natürlich jetzt vielleicht die Frage, wie kann man mich erreichen? Das geht zum einen. Ich bin bei Instagram vertreten unter mein.gefühl.imbauch oder die Homepage www.meingefühlimbauch.de Das sind so die
Julia (50:52)
Mhm.
Vanessa (51:12)
zwei Gängigen, wo ich momentan auch vertreten bin. Zukünftig bin ich auch dabei einen WhatsApp-Kanal aufzustellen. Also es sind noch ganz viele Ideen, das ist alles noch im Ausbau. Nur dadurch, dass ich das alles noch nebenbei mache, zu dem Mutti-Dasein was man alles so hat. Ja, dauert das halt vielleicht ein kleines bisschen, aber es sind ganz viele, also auch mit den Skulpturen, das war noch nicht so das Ende im Gegenteil.
Julia (51:23)
Ja.
Vanessa (51:34)
Die Gespräche, die ich natürlich auch mit euch führe, die prägen mich und das bewegt mich und da merke ich, dass ich da auch immer mehr aktiv bei sein möchte. Deswegen auch deine Arbeit auch Richtung Traubbeleitung, das ist enorm wichtig und freue mich da auf den Austausch, freue mich weiter auf viele Ladies oder auch Männer. Also nicht, ich bin glücklich verheiratet, aber du weißt, wie ich Bevor hier gleich hier so ein Aufruf indirekt startet, nein. Aber nein.
Julia (51:59)
ja, sie sucht nach Männern.
Vanessa (52:02)
Dann kriege ich Ärger. Nein, aber du weißt wie ich, dass meine… Auch die Herren darf man nicht vergessen. Man spricht immer von den Sternenmamas Nein, die Herren trauern ja genauso. Ich glaube nur anders. Und vielleicht ist da auch gerade dieses Tabu-Thema noch mehr drin, weil man eben nicht drüber sprechen darf. Das ist aber auch noch mal ein anderes Kapitel, was man auch noch mal ausschmücken könnte jetzt wahrscheinlich, wo man lange drüber sprechen kann.
Aber mir ist es einfach wichtig, dass jede Frau sich nicht alleine fühlt. Dass jeder Mensch, der so eine Erfahrung gemacht hat, man weiß, man ist nicht alleine. Es sind viele. Also ich glaube, wenn man die alle so mal farbig malen würde, so einen Punkt auf die Stirn machen würde, dann wären das halt wohl viele. Und mir ist es einfach wichtig, dass heute die Chance hier zu nutzen und deswegen danke ich dir auch sehr für die Möglichkeit, darüber zu sprechen zu können. Und dass eben Sterneeltern wissen, hey, es gibt die Möglichkeit und wenn es mir hilft,
dann bin ich auf jeden Fall da und unterstütze so weit, wie ich es kann.
Julia (53:00)
Danke dir. Es war sehr schön dich kennenzulernen, Gefühl im Bauch kennenzulernen und ich hoffe, dass dich ganz viele Sternenmamas, Sternenpapas finden.
Vanessa (53:02)
Ich danke dir.
Vielen Dank.
Das ist sehr lieb.
Julia (53:21)
Dadurch auch wieder ein Stück weit in ihren Heilungsweg vorankommen. Wie du schon sagst, so ein bisschen wie so ein Blumenstrauß, der eben nicht nur eine Sorte von Blumen enthält, sondern ganz ganz unterschiedliche. Eine Sache, die ich noch sagen möchte, ist die Detail zu dir, die packe ich dann in die Show Notes, also je nachdem.
Vanessa (53:34)
Echt, echt.
Richtig. Sag gerne.
Mhm.
Mhm.
Julia (53:47)
wo man das sieht oder hört, sind die dann da runter und da mit zu finden. Das macht es ein bisschen einfacher, da kann man dann einfach raufklicken.
Vanessa (53:49)
Ja, das ist sehr lieb. Muss man nicht immer schreiben, alles. Das ist super lieb. Vielen herzlichen Dank. Ich hab’s auch sehr genossen. Ich find’s auch sehr schön und wertvoll, dass man sich darüber eben austauscht und sehr bereichernd. Vielen herzlichen Dank.
Julia (54:06)
Sehr gerne, ich danke dir.
Julia Gohlke (54:10)
So ein schönes Interview. Danke, dass du noch hier bist. Danke, dass du bis hierhin zugehört hast. Ich hoffe, du konntest ganz viel davon mitnehmen und hast dich vielleicht auch von Vanessa inspirieren lassen können. Und ich wollte heute nochmal in eigener zum Ende hin sagen oder dich einladen, mein Newsletter zu abonnieren. Denn das ist für mich immer ganz guter Weg.
in dem ich dich erreichen kann und dir sagen kann, was für Angebote es vielleicht noch gibt. Denn es gibt immer ein Update, da erfährst du, wenn ich einen neuen Blog geschrieben habe, da erfährst du, wenn es einen Sternenmama Meetup gibt. Also die Sternenmama Meetups versuche ich so alle zwei Monate, ein bis zwei Monate online zu machen. Die sind kostenlos, da kannst du teilnehmen und das ist…
ein Ort des Austauschs mit anderen Sternenmamas, der nicht zwangsläufig traurig und zum Heulen ist, aber in dem auch unsere Sternenkinder ihren Platz und ihren Raum finden. Und genau, deswegen möchte ich euch einladen, mein Newsletter wird dich nicht zu-spammen, da gibt es jetzt nicht irgendwie drei E-Mails am Tag.
Wahrscheinlich gibt es nur einen im Monat, wenn ich gut bin und wieder mehr Podcasts aufnehme, dann kann es natürlich auch mal sein, dass einer in der Woche kommt mit einem Update. Aber mein Ziel ist nicht, dich da irgendwie zuzumüllen, weil ich weiß, dass die Welt ist einfach viel zu voll. ich hätte dich auch gerne, beziehungsweise ich würde mich freuen, wenn ich dich darüber erreichen kann, weil ich weiß, dass die Welt auf anderen
Social Media Plattform manchmal ein bisschen verrückt ist und ich da dann unter gehe und wenn du gerne möchtest, dass wir im Kontakt bleiben, da kannst du dich auch jederzeit bei mir melden, abonnier gerne den Newsletter auf das in den Show Notes und ich wünsche dir
Ich wünsche dir Akzeptanz. Ich wünsche dir ganz viel.
okay damit zu sein, dass du okay bist oder nicht okay bist. Und dass du deinen Weg gehst. Ich das wünsche ich dir.
Und damit verabschiede ich mich.
Und ich hoffe du schaltest beim nächsten Mal wieder ein oder schaust auch mal in die Folgen, es bis jetzt schon gibt. Tschüss.